Handtherapie

Handchirurgische Erfolge sind nur zur Hälfte der operativen Indikation und Technik, zur anderen Hälfte aber der modernen Ergotherapie zu verdanken.

Prof. Dr. K.M. Pfeiffer (Kantonsspital Basel) 1996

Die Bedeutsamkeit der Hand bemerken wir meist erst dann, wenn durch Krankheit oder anderen Schädigungen die Handfunktion eingeschränkt ist. Schon kleinste Verletzung können die einzigartige Funktionalität der Hand beeinträchtigen und damit den Alltag und das Berufsleben einschränken. Bei der Behandlung einer gestörten Handfunktion ist es wichtig, die Hand nicht als Einzelstruktur vom Körper getrennt zu betrachten, sondern diese als integrierte Einheit des menschlichen Organismus zu verstehen. Dabei müssen Wechselwirkungen zu anderen Gelenken und Organen berücksichtigt werden.

Der Handtherapeut vereinigt vielseitiges Wissen über die obere Extremität mit spezialisierten Fähigkeiten in der Erfassung und Behandlung, um Funktionsstörungen zu verhindern, Funktionen wieder herzustellen oder auch um das Fortschreiten der Krankheit in der oberen Extremität aufzuhalten.

Je nach Art und Verletzung, dem persönlichen Beschwerdebild des Patienten und in Rücksprache mit dem Arzt werden die ergotherapeutischen Maßnahmen geplant und als Behandlung durchgeführt.

Krankheitsbilder

Krankheitsbilder in der Handtherapie

  • Frakturen, Luxationen, Läsionen
  • Nerven-, Sehnen- und Muskelverletzungen
  • Morbus Dupuytren
  • Carpaltunnelsyndrom
  • CRPS (Morbus Sudeck)
  • Verbrennungen
  • Weichteiloperationen und -verletzungen (Kapsel-Bandverletzungen, Ganglion, Narbenkorrekturen)
  • Amputationen, Replantationen
  • Narbenbehandlung
  • Überlastungssyndrome (PSI, Sehnenscheidenentzündungen)
  • Arthrose
  • Sämtliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Behandlungsmaßnahmen

Folgende Maßnahmen sind bei uns im Einsatz

  • Manuelle Therapie
  • Muskelfunktionstraining (zur Anbahnung der Beweglichkeit, Muskelaufbau, Kraftaufbau, Steigerung der Belastbarkeit und Ausdauer)
  • Koordinationstraining (zur Verbesserung der Beweglichkeit und Ausdauer als automatische Tätigkeit)
  • Gelenkmobilisation (hierzu gehören die Traktion, Kompression, Gleitung als Basisverfahren)
  • Behandlungsverfahren bei sensiblen Dysfunktionen
  • Gelenkschutztraining (vor allem bei chronischen Polyarthritiden für einen schonenden, schmerzarmen, Kraftsparenden Funktionseinsatz)
  • Narbenbehandlung 
  • Prothesentraining (beinhaltet u.a. die Stumpfabhärtung, ein sensomotorisch-perzeptives Training zur Vorbereitung einer Prothesenversorgung)
  • Belastungstraining (hat zum Zweck, durch berufsspezifisches und berufsähnliches Training die beruflichen Perspektiven zu verbessern bzw. zu erweitern)
  • Kälte- und Wärmeapplikationen