Geriatrie

Jeder Mensch ist fähig, sich zu entwickeln, zu wachsen und sich selbst zu verwirklichen. Er kann entscheiden, handeln und verantworten.

Monika Krohwinkel

Dieses Zitat von Frau Krohwinkel aus einem Pflegekonzept umschreibt sehr schön unsere Arbeit in der Geriatrie.

Im Mittelpunkt der Geriatrie (Altersheilkunde) steht der alternde Mensch. Menschen dieser Altersgruppe leiden häufig unter komplexen Beeinträchtigungen ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit durch Mehrfacherkrankungen.

Daher bestimmen ihre akuten oder chronischen Krankheitsbilder beziehungsweise die Krankheitsfolgen die ergotherapeutischen Maßnahmen. Diese werden auch durch Veränderungen im sozialen Umfeld (z.B. Verlust des Lebenspartners) und der Wohnsituation (z.B. Umzug in ein neues Wohn- und Lebensumfeld) beeinflusst. Altersbedingte physiologische Funktionseinschränkungen stören das gesundheitliche Gleichgewicht, jede zusätzliche Störung oder Erkrankung ist somit eine erhebliche physische, psychische und soziale Belastung. Die Ergotherapie in der Geriatrie stellt sich diesen Besonderheiten.

Die wichtigsten Ziele in der Geriatrie beruhen grundsätzlich auf dem Wohl und der Zufriedenheit des Menschen. Das oberste Ziel ist es die Selbständigkeit bestmöglichst zu erhalten, die Pflegebedürftigkeit zu mindern oder vollends auszuschließen, die schon vorhandenen Beschwerden gegebenenfalls zu lindern und teilweise abzustellen. Die Ziele sind grundsätzlich immer handlungs- und altersorientiert.

Typische Krankheitsbilder

für die Behandlung durch die Ergotherapie

  • neurologischen Erkrankungen, wie Schlaganfall , Morbus Parkinson, Mutiple Sklerose
  • dementielle Erkrankungen, wie Morbus Alzheimer
  • rheumatische und auch degenerative Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems
  • Altersdepressionen
  • Zustand nach Frakturen, Amputationen und Tumorentfernungen
  • Herz-Kreislauferkrankungen

Behandlungsinhalte

Die geriatrische Behandlung in der Ergotherapie

  • Anamnesegespräch, Befunderhebung und individuelle Behandlungsplanung und -zielsetzung
  • Verbesserung und Erhalt der motorisch-funktionellen Fähigkeiten für Mobilität und Geschicklichkeit
  • Verbesserung und Erhalt der sensorischen Fähigkeiten
  • Aktivierung kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten, z.B. für eine bessere Orientierung, Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit
  • AdL-Training: Anleitung zur Selbsthilfe beim Essen, Trinken, Körperpflege und Bekleidung, Fortbewegung, sowie bei der Kommunikation
  • Beratung - auch der Angehörigen - bei Hilfsmittel- und Wohnraumanpassung
  • Begleitung im Umgang mit Erfahrungen von Veränderungen und Verlust in verschiedenen Lebenssituation und zur Verbesserung und zum Erhalt der psychischen Stabilität